Der schwarze Garten

Eine alte Villa, ein Idyll am Seeufer, eine Filmproduktion – nichts davon bleibt das, was es scheint.

In einer maroden Villa aus dem 19. Jahrhundert baut eine Produktionsgesellschaft am Ufer des Berliner Müggelsees das Set für einen Spielfilm auf. »Obedience and Amnesia« wird eine im Hollywoodformat erzählte Geschichte über das Berlin am Vorabend des zweiten Weltkriegs.

Die Besitzerin der Villa, Ellen Koffka (36), ist 1991 aus dem sowjetischen Usbekistan geflüchtet und zwei Jahre später mit ihrer deutschen Mutter aus Moskau übergesiedelt. Seit dem traumatischen Ende ihrer Kindheit beim Zusammenbruch der Sowjetunion ist sie von dem Gefühl besessen, dass ihr Schicksal von undurchschaubaren Mächten der Weltpolitik bestimmt wird. Inzwischen forscht sie als Astrophysikerin in Potsdam.

Von einer Vortragsreise zurückgekehrt, findet sie sich in einem Cinemascope-Traum wieder: eine strahlend weiße Villa, getrimmter Rollrasen, ein zum Leben erweckter Springbrunnen. Kameras werden umhergerollt, schwere LKWs parken auf der Straße davor, Menschen in Kostümen der dreißiger Jahre und Techniker mit Klemmbrettern in der Hand laufen geschäftig umher. Doch etwas stimmt nicht mit dem vermeintlichen Filmset. Als sie in der Umgebung betäubte Vögel herumliegen sieht, steigt Ellen nachts in die für sie verschlossene Villa ein – und traut ihren Augen nicht. Sie ist umgeben von dem perfekten Replikat des Hauses aus dem Jahr 1933. Soll hier wirklich ein Film gedreht werden? Sie ahnt, dass sich eine tödliche Katastrophe unfassbaren Ausmaßes ankündigt.

Aus dem Fundus der Filmproduktion kleidet sie sich in ein türkisfarbenes Abendkleid und mischt sich unter die Akteure im Haus …

Richard Hayer
»Der schwarze Garten«
Roman, 25,- €
Hardcover mit Schutzumschlag, 600 Seiten, ISBN: 978-3-95780-283-5

Rezensionen

Richard Hayer muss den Vergleich mit Dan Brown nicht scheuen

Die Welt

Ein dickes Buch. Man bleibt dennoch drin, unweigerlich, entkommt nicht. Wie in einem Traum – der dann, am nächsten Abend, wiederaufgenommen wird.

Berliner Morgenpost, 15. März 2023, »Dieser Thriller ist ein absolutes Muss für alle Lost-Places-Fans in Berlin« von Ulli Kulke
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